Fragen zum deutschen Hochschulsystem

Antworten auf häufig gestellte Fragen über das deutsche Hochschulsystem

In Berlin gibt es fünf staatliche Universitäten, sowie sieben staatliche und zwei kirchliche (Fach-)Hochschulen:

Universitäten bieten ein sehr breites, vor allem wissenschaftlich orientiertes Fächerangebot an mit der Möglichkeit einer anschließenden Promotion. (Fach-)Hochschulen (auch Universities of Applied Sciences) legen ihren Schwerpunkt mehr auf die berufsbezogene Anwendung des vermittelten Wissens. Daneben gibt es Hochschulen mit künstlerischen Fächern wie Musik, Schauspiel, Darstellender und Bildender Kunst.

Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind kleiner als Universitäten und auf bestimmte Fächer spezialisiert. Wie an Universitäten ist der erste Abschluss der Bachelor, der zweite der Master. In den Praxisphasen, die fest in den Studienverlauf eingeplant sind und je nach Studiengang ein oder mehrere Semester dauern können, geht es darum, Praktika und längere Projektphasen bei Unternehmen im In- und Ausland zu absolvieren. An manchen Hochschulen für angewandte Wissenschaften kannst du auch promovieren. Nähere Informationen zu den unterschiedlichen Hochschularten findest du hier

Bachelor
Der Bachelor ist ein erster Studienabschluss, den es weltweit in vielen Ländern gibt. Ein Bachelorstudium dauert normalerweise 3 bis 4 Jahre. Am Ende schreibst du eine Abschlussarbeit. Dann darfst du dich je nach Fachbereich zum Beispiel Bachelor of Arts, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering nennen. Mit einem Bachelorabschluss bist du in vielen Berufen schon grundlegend gerüstet für die Arbeitswelt.

Der Bachelorabschluss berechtigt grundsätzlich dazu, ein Masterstudium aufzunehmen. Die Hochschulen können aber weitere Voraussetzungen für den Zugang zum Masterstudium festlegen.

Master
Ein Master ist ein weiterführender Abschluss, mit dem du dein Wissen vertiefen kannst. Das Studium dauert in der Regel ein bis 2 Jahre. Je nach Fachbereich schließt du mit einem Master of Arts, Master of Science oder einer anderen Bezeichnung ab. Das Masterstudium baut meist auf einem Bachelorabschluss auf („konsekutiver Master"). Es ist auch möglich, nach dem Bachelor erst einmal Berufspraxis zu sammeln und dann ein Masterstudium anzuhängen („weiterbildender Master“).

Staatsexamen
Einige Studiengänge schließen mit einer staatlichen Prüfung ab, dem Staatsexamen. Dazu gehören Human-, Tier- und Zahnmedizin, Rechtswissenschaften, Pharmazie, Lebensmittelchemie und je nach Bundesland auch einige Lehramtsstudiengänge.

Weitere Informationen zu Hochschulabschlüssen findest du hier.

Der für dich wahrscheinlich wichtigste Unterschied zwischen staatlichen und privaten Hochschulen besteht in deren Finanzierung: staatliche Hochschulen werden aus Steuern finanziert, private von Studiengebühren der Studierenen. Hieraus folgt für dich, dass du an einer staatlichen Hochschule nur einen geringen Semesterbeitrag bezahlst, der in der Regel um die 200 € beträgt. Dagegen musst du für einen Studienplatz an einer privaten Hochschule deutlich mehr Geld ausgeben. Die Studiengebühren können schon einmal bis zu 1000€ pro Monat (!) betragen.

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dich an einer privaten Hochschule zu immatrikulieren, überlege dir also vorher gut, wie du die Finanzierung schaffst. Möglichkeiten hierzu bieten Stipendien, ein Studienkredit und BAföG. Gerne informiert dich unsere Sozialberatung zu allen Fragen rund um die Studienfinanzierung.

Große Unterschiede zwischen staatlichen und privaten Hochschulen gibt es auch bei den Zulassungs- und Studienbedingungen. Private Hochschulen haben oft leichter zu erfüllende Zulassungsbedingungen, zum Beispiel häufig keinen NC. Während das Studium an privaten Hochschulen straff organisiert und komplett durchgeplant ist, hast du als Studierender an staatlichen Hochschulen mehr Freiheiten und größere Flexibilität bei der Gestaltung deines Studiums. Außerdem gibt es an privaten Hochschulen mehr Angebote auf Englisch. 

Mehr Informationen zu den Vor- und Nachteilen staatlicher und privater Hochschulen findest du hier.

 

In einem Dualen Studium wird die praktische Arbeit in einem Unternehmen mit theoretischen Vorlesungen an einer Hochschule oder Berufsakademie verbunden. Diese beiden Einsatzgebiete (Praxis und Theorie) wechseln sich in einem meist regelmäßigen Rhythmus miteinander ab. 

Am Ende des Dualen Studiums erwirbst du einen international anerkannten Bachelorabschluss. Zu diesem Zeitpunkt hast du aber nicht nur den Studienabschluss in der Tasche, sondern auch schon jede Menge praktische Arbeitserfahrung und häufig sogar eine anerkannte Berufsausbildung. Berlins größter Anbieter von Dualen Studiengängen ist die staatliche Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR).

Diese Form der Ausbildung hat viele Vorteile: du erhältst ein Gehalt (Ausbildungsvergütung) und Berufserfahrung. Darüber hinaus bieten viele Unternehmen ihren Absolventen einen Arbeitsplatz im Anschluss an das Studium an. Diese Vorteile führen dazu, dass das Duale Studium bei Studieninteressierten sehr beliebt ist. Dementsprechend groß ist die Konkurrenz und die Unternehmen können sich die besten Bewerber*innen aussuchen.

Mehr Infos zum Dualen Studium findest du hier.

Duale Studiengänge findest du auf den Portalen zur Studiengangssuche (passende FAQ verlinken) und auf Jobbörsen.

 

In Deutschland gibt es das System der so genannten Dualen Ausbildung. Dies kann eine gute Alternative zum Studium sein, wenn dir für das Studium noch ein paar Voraussetzungen fehlen. Wenn du zum Beispiel überlegst, statt eines BWL-Studiums eine Ausbildung zum Kaufmann/-frau zu machen, bewirbst du dich hierfür bei einem passenden Unternehmen. Dort lernst du die praktischen Fähigkeiten, die du für deinen Beruf brauchst. Parallel besuchst du regelmäßig eine Berufsschule, in der du das theoretische Wissen bekommst. In der Regel dauert eine Ausbildung zwei bis drei Jahre, je nach Vorbildung. Schon während der Ausbildung bekommst du ein Ausbildungsgehalt. Nach dem Abschluss kannst du sofort ins Berufsleben einsteigen.  

Wo finde ich einen Ausbildungsplatz? 
Im Internet gibt es Suchmaschinen speziell für Ausbildungsplätze, wie zum Beispiel:
1. Ausbildung.de
2. Ausbildung.Berlin
3. Azubiyo.de

Außerdem lohnt sich die Suche über die Jobportale wie Stepstone, Indeed usw.