31.05.2022

vom fallobst

Mai 2022 - Paula van Well

seit er das mit dem kaffee ganz unterlässt, qualmts aus den gummideckeln der stadt.

das, einbrechend: ist der tag.

die linse noch abgeklebt von der nacht, als hätts irgendwas zu sehn gegeben im dunkelzimmer. zwischen den körpern im gegenlicht. wo man auch langgeht; blendets dich.

die ringbahn, entlang des doggenschädels, macht endstation am kehlenkopf. die füße sind auch nicht mehr die sie mal waren.

seit er das mit dem kaffee ganz unterlässt, stehn auf dem tempelfeld schafe.

man malt sich punkte auf augen auf ränder, farbe auf lider und glitzer auf haut. weil die das in den serien so machen. fünfe von zwein weitspucken kerne. ihr fielt sehr weit vom baum.

irgendeine lerche wird geschützt, direkt nebenan. WIR SIND DIE SINTFLUT NACH UNS – stimmt so ganz nicht. zwischen den böen stapelt man sich höflich am absperrband lang.  

jemand raucht. DAS IST SO ZWEITAUSENDZWANZIG denkt wer und sagt das dann auch.

nichtsdestotrotz (und bei windstille) erscheint’s euch ein wenig, als wär euch ganz gut.

du trägst heut: dein gesicht.

man erzählt sich von wochenendplänen in anglizismen und kleinen ideen. WER FEIGEN ISST VERSPEIST TOTE WESPEN sagt wer und denkt das dann auch. eine von dreien, die rümpft.

jemand malt stammbäume in stadtsand, irgendwer gähnt. das eine hat was mit dem andern zu tun.

schließlich treiben sie die seit zwanzig-zwanzig fahrig gewordenen finger zum südkreuz, da hat jetzt was auf. starrt man nur lang genug auf rote zahlen, erscheinen sie pink.

viere von drein spucken kerne und sich dabei an. hier steht dann bald ein traubenbaum, hat jemand gesagt und niemand gelacht.

das, wie fallobst: war die nacht.

Foto: Friedeman Röse

Foto: Friedeman Röse