30.06.2021
violett
Juni 2021
lila dich ein. beforme dich, tastend, suchend, gibt es ein DIN das passt, eingenormt, abgepackt, in steine wie deine! heute ist die welt schon fünf mal untergegangen. blutergüsse betröpfeln die straßen. da ist eine große stille. die ensteht aus missverständnissen, die sich einnisten, aufgehen, zu sehen am nachthimmel über der skyline sagen sie und da gehen blüten auf mit kleinen freshen tropfen drauf und du weißt nicht ob es werbung ist. du trinkst pfefferminztee in kleinen schlücken. sortierst dein trauma aus. schiebst etwas tief unter den schrank zu den milben. es gibt doch keine missverständnisse, nur andere realitäten. andere täter. die trinken gute-nacht-tee und schnuppern lavendelölspray. es gibt wahrheiten, da wo blüten zu gehen und zerkrümeln.
wie bei lidl, der eine herausgefallene cookie, weißt du das noch? das hat so weg getan und das meine ich unironisch, das meine ich samtig. freitag ist der tag wo wir uns sahen (sehen), die (un)schuld und moi. wie an silvester als wir uns in der gummibärchenschüssel trafen. da wuden die bärchen ganz weich und fett. beglibberten sich feixend. so schlief ich ein in bunten punkten. die thermometer sprangen umher, wohllüstig in ihrer rolle als scharfe richter*innen. aber da wabern sie umher, die blutergüsse, wie anemonen, wie pantoffeltierchen in der umkehrung eines wimpernschlages. manchmal geht der mond nicht auf. sägst dir ein bein ab und isst es mit dessertgabeln. dazu trinkst du sprite aus einem kelch. und es heult um dich herum.
was passiert da über der skyline? irgendwo sitzt du in einer sternschuppe da oben und isst dein bein auf. fotos liegen auf dächern herum und werden zum mond geschickt von der nasa. ich weiß nicht, ob sich katzen auf fotos selber erkennen können, oder doch nur im spiegel. ich weiß, dass männer mit fototapeten eine lüge sind und dolly das schaf mainstream. aber da liegst du auf diesem faserteppich, der flieder ist. da liegst du, dein bein blutet und draußen im helldunkel der häuser, da gehen blüten auf und zu, große blüten. fliegende fische verteilen die ernte. der fernsehturm läuft auf stelzen umher, verschenkt lollies an motzis. manchmal zertrümmert er schachteln aus beton (ausversehen). die blätter zerkrümeln, lösen pastelltöne ab. du hast geweint weil du vielleicht schuldig bist. über der skyline schaukeln ergüsse. krusten aus dieser und jener pathologie regnen auf wolken, was ein klima. ich esse missverständnisse zum frühstück, die schmiere ich schichtweise auf graumischbrot. du bemalst fingernägel, wieder und wieder. da steht die wahrheit drauf. gute-nacht-tee gute-nacht-tee-gute-nacht-tee-gute-nacht-tee.
ich denke ich weiß, was du dir wünscht, wenn du die sternschnuppe über der skyline siehst. ich weiß, dass es mich traurig macht. kauf dir diesen anzug und lauf auf den streifen umher. hinter dir her läuft ein igel. der kater ist tot. der teich ist still. dies ist keine geschichte. es ist ein missverständnis. vielleicht schläfst du. weil die wolken von hier aus sind träge. eine tarantula dreht sich um sich selber, unsicher auf den beinen, aber ehrgeizig. auf dem rasen liegt eine torte und wartet. welche gute-nacht-geschichte? niemand schläft heute hier. ich suche überreste deines beines, vielleicht nur ein paar krümel. weiter gehen die blüten auf am himmel, bis wir alt sind. die hochhäuser laufen umher mit ihren fototapeten. mit gläsernen schiebetüren, zittrigen fahrstühlen. und mit geschlechtern. das anthropozen hat surfen gelernt und trägt haare. hier gibt es noch keine strände. hier ist es zu hell zum schlafen und zu dunkel um auzustehen. hier gibt es lavendelölspray, fleischfressende pflanzen und das du. pastelltöne auf jacken. träne hier träne da. samtig weiche cookies. ich kann nicht glauben, dass es fensterscheiben gibt (auch über der skyline). da schaue ich raus, zähle blutergüsse, zähle das du.