Vernissage: L A N D____S T R I C H

Kennen wir die Straßen einer Stadt nicht, verirren wir uns in ihr und erfahren ihre individuelle, urbane Struktur auf einem ungeplant-neuem Weg.

Unser bebauter Lebensraum steht der ungeordneten Natur gegenüber. Einem Landstrich wohnen beide inne: ein besiedelter, als auch ein verwilderter Ort. Er ist Grenze und Verbindung. In Großstädten ist die Natur nicht in ihrer Ungezähmtheit erfahrbar, sie wird stattdessen in eine architektonische Ordnung integriert, die sie in ihrer gegebenen Unaufhaltsamkeit des Wachsens hindert. Die Natur dient dennoch als Inspiration zur Formfindung der Menschen gemachten Ordnung.
Inwieweit entsteht an dieser Stelle eine Symbiose, die wir als neue Natur entwerfen?
Der Mensch ist faktisch und immanent in diesem Entwurf vorgesehen. Im Hinblick auf die Bedürfnisse des Menschen, der sich in einer determinierten Ordnung und als Teil einer willkürlichen Natur zugleich findet, begegnen sich in der Ausstellung Landstrich Architektur und Natur, Chaos und Ordnung, Bedingungen und Grenzenlosigkeit.

Die Künstlerinnen verhandeln in der Ausstellung Landstrich mit multimedialen Arbeiten die Annahme, dass organische Formen zunächst aus einer Unordnung entstehen und geometrische, konstruierte Formen eine ordnende, stabilisierende Eigenschaft besitzen und wie diese Räume und Perspektiven verändern. Die Arbeiten zeigen, wie Unordnung nicht zwangsläufig Chaos bedeutet und Balance kein Gleichgewicht benötigt.